KIRCHGEMEINDE
Geschichte
Evangelisch-reformierte Landeskirche Uri
1523 - 1873
Vorgeschichte
Eine erste Beziehung des Kantons Uri zur Reformation ist in einem Schriftwechsel von 1523 des Urner Landschreibers Valentin Compar mit Ulrich Zwingli überliefert. Er blieb in Uri aber ohne Erfolg. Erst 350 Jahren später sind Veränderungen eingetreten, die als Grundlage für die Bildung einer protestantischen Kirchgemeinde in Uri gewertet werden können.
1884
Erste Gottesdienste
in Erstfeld
1889
Einweihung Kirche
Erstfeld
Der Bau der Gotthard-Eisenbahn (1872 – 1882) und ihr Betrieb zog viele auswärtige Arbeiter ins Reusstal. Unter den Zugezogenen waren viele Protestanten. 1884 fanden in Erstfeld die ersten Gottesdienste statt.
Am 10. Dezember 1899 wird mit der Kirche in Erstfeld die erste reformierte Kirche im Kanton Uri eingeweiht.
1915
Einweihung Kirche
Andermatt
Nachdem in Andermatt seit 1899 in verschiedenen Lokalitäten reformierte Gottesdienste abgehalten worden waren, konnte am 12. Dezember 1915 die reformierte Kirche eingeweiht werden.
1924
Einweihung Kirche
Altdorf
Nach dem Bau der Gotthard-Eisenbahn siedelten sich im Urner Unterland die ersten Industriebetriebe an. Diese Betriebe zogen eine grosse Zahl von Fachleuten mit ihren Familien an, darunter viele Protestanten. Sie waren ursprünglich der Kirchgemeinde Erstfeld zugeteilt. Am 25. Mai 1924 wurde in Altdorf die schlichte, dem lokalen Stil angepasste Kirche feierlich eingeweiht.
1945 - 1961
Gottesdienstlokal
bis zur heutigen
Kirche Göschenen
Bereits 1885 regten der Wirt vom Bahnhofbuffet, Wilhelm Zahn-Buck, und später sein Sohn Ernst Zahn regelmässige Gottesdienste in privaten Lokalen in Göschenen an. 1945 entschied man sich für den Kauf der um 1941 beim Schulhaus errichteten Soldatenstube als Gottesdienstlokal. Am 10. Dezember 1961 wurde die heutige Kirche eingeweiht.
1969 und 1970
Gottesdienste in
den weiteren Ortschaften
Neben Erstfeld, Andermatt, Altdorf und Göschenen wurden in Flüelen, in Gurtnellen (bis 1966) und in Amsteg (bis 1973) regelmässig Gottesdienste abgehalten. Während des Baus der Sustenstrasse fanden auch im Meiental Gottesdienste statt. 1969 und 1970 wurden versuchsweise Gottesdienste in Sisikon sowie 1959 und 1960 in Wassen gefeiert.
1885-2013
Reformierte
Landeskirche Uri
Am 11. Mai 1885 beschloss eine Versammlung die Gründung der Protestantischen Kirchgemeinde Uri, die die Protestanten zwischen Altdorf und Göschenen vereinigte. Die Kirche Andermatt schloss sich 1911 an. Die ordentliche kantonale Kirchgemeinde-Versammlung vom 5. Mai 1983 beschloss die Änderung des Namens von Protestantische Kirchgemeinde in Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde. Im 2013 beschloss die kantonale Kirchgemeinde-Versammlung, die drei lokalen Kirchgemeinden Altdorf, Erstfeld und Andermatt aufzuheben und in eine Kantonalkirche zu überführen.

Publikationen zur Geschichte der reformierten Gemeinde und der Kirchen
Die protestantische Kirche (Emanuel Jung)
100 Jahre evangelisch-reformierte Kirche Uri (verschiedene Autoren)
Die evangelisch-reformierten Kirchgemeinden von Uri (Walter Bär-Vetsch)
100 Jahre evangelisch-reformierte Kirche Erstfeld 1899-1999 (Ursula Kunz)
Die Ankunft der Protestanten in Ursern (100 Jahre Kirche Andermatt) (Walter Bär-Vetsch)
Erinnerungen an die Konfirmation (Walter Bär-Vetsch)
Geschichte des Kirchenchors Erstfeld (Walter Bär-Vetsch)
Fotos der Kirchen (Walter Bär-Vetsch)