Kirchen Geschichte
Evangelisch-reformierte Kirche Uri
Eine erste Beziehung des Kantons Uri zur Reformation ist in einem Schriftwechsel von 1523 des Urner Landschreibers Valentin Compar mit Ulrich Zwingli überliefert. Er blieb in Uri aber ohne Erfolg. Erst 350 Jahren später sind Veränderungen eingetreten, die als Grundlage für die Bildung einer protestantischen Kirchgemeine in Uri gewertet werden können.
Der Bau der Gotthard-Eisenbahn (1872 – 1882) und ihr Betrieb zog viele auswärtige Arbeiter ins Reusstal. Unter den Zugezogenen waren viele Protestanten. 1884 fanden in Erstfeld die ersten Gottesdienste statt.
Mit dem Bau und Betrieb der Gotthardbefestigungen kamen ab den 1890er-Jahren zahlreiche Protestanten als Angestellte der Fortverwaltung oder als Handwerker ins Urserntal. 1899 begann von Erstfeld aus ihre kirchliche und seelsorgerische Betreuung. Im Mai 1899 wurde in Andermatt der erste Gottesdienst abgehalten.
Nach dem Bau der Gotthard-Eisenbahn siedelten sich im Urner Unterland die ersten Industriebetriebe an. Diese Betriebe zogen eine grosse Zahl von Fachleuten mit ihren Familien an, darunter viele Protestanten. Sie waren ursprünglich der Kirchgemeinde Erstfeld zugeteilt. Am 25. Mai 1924 wurde in Altdorf die schlichte, dem lokalen Stil angepasste Kirche feierlich eingeweiht.
Bereits 1885 regten der Wirt vom Bahnhofbuffet, Wilhelm Zahn-Buck, und später sein Sohn Ernst Zahn regelmässige Gottesdienste in privaten Lokalen in Göschenen an. 1945 entschied man sich für den Kauf der um 1941 beim Schulhaus errichteten Soldatenstube als Gottesdienstlokal. Am 10. Dezember 1961 wurde die heutige Kirche eingeweiht.
Nebst in Erstfeld, Andermatt, Altdorf und Göschenen wurden in Flüelen, in Gurtnellen (bis 1966) und in Amsteg (bis 1973) regelmässig Gottesdienste abgehalten. Während des Baus der Sustenstrasse fanden auch im Meiental Gottesdienste statt. 1969 und 1970 wurden versuchsweise Gottesdienste in Sisikon sowie 1959 und 1960 in Wassen gefeiert.
Protestantische Kirchgemeine Uri
Am 11. Mai 1885 beschloss eine Versammlung die Gründung der Protestantischen Kirchgemeinde Uri, die die Protestanten zwischen Altdorf und Göschenen vereinigte. Die Kirche Andermatt schloss sich 1911 an. Die ordentliche kantonale Kirchgemeinde-Versammlung vom 5. Mai 1983 beschloss die Änderung des Namens von Protestantische Kirchgemeinde in Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde. Im 2013 beschloss die kantonale Kirchgemeinde-Versammlung, die drei lokalen Kirchgemeinden Altdorf, Erstfeld und Andermatt aufzuheben und in eine Kantonalkirche zu überführen.